Rainforest Connection (RFCx) creates acoustic monitoring systems with the aim of ending illegal deforestation in real-time. Credit/Handout

Technologie registriert und überträgt „Rufe der Wildnis“, um illegale Abholzung zu stoppen

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BONN, Deutschland (Landscape News) – Im Herzen einer abgelegenen Gegend im Norden Brasiliens zirpen und zwitschern die Vögel und Insekten des Amazonas-Regenwaldes. Im Hintergrund ist schwach, aber deutlich, ein weiteres, unheilvolleres Geräusch zu hören – das Brummen einer Kettensäge.

Dieses Geräusch zeugt vom fortgesetzten illegalen Holzeinschlag im Amazonasbecken, der in den letzten Jahren stark zugenommen hat.

Als Reaktion darauf setzt Rainforest Connection (RFCx), eine kleine kalifornische Non-Profit-Organisation, bioakustische Technologie ein, um solche Abholzungstätigkeiten – in Brasilien und anderswo – in Partnerschaft mit lokalen Gemeinschaften und Behörden zu stoppen und der illegalen Entwaldung in Echtzeit entgegenzuwirken.

Die Technologie, die den von Strafverfolgungsbehörden zur Erkennung von Schießereien eingesetzten Shot-Spottern ähnelt, nutzt Sonnenkollektoren und recycelte Mobiltelefone, die mit einem zusätzlichen Mikrofon ausgestattet werden, um die Geräusche in Regenwäldern aufzunehmen. Die Aufnahmen werden dann in einen Online-Speicher in der Cloud übertragen, in dem die eingegangenen Daten maschinell auf akustische Muster analysiert werden. Werden illegale Aktivitäten wie Kettensägen oder Lastwagen entdeckt, dann alarmiert man die Partner in den Wäldern vor Ort.

In Brasilien gehören zu diesen Partnern auch Angehörige des indigenen Volkes der Tembé, die zu Rangern ausgebildet wurden. Sie patrouillieren im Regenwald und nutzen ihr Ortswissen, um sich mit den lokalen Behörden abzustimmen. Wenn die als Guardians (Wächter) bezeichneten Sensoren Geräusche menschlicher Aktivitäten aufnehmen, wird eine App auf dem Smartphone des Rangers alarmiert.

Ist eine Reaktion erforderlich, um das Abholzen von Bäumen oder eine Rodung zu stoppen, dann greifen Strafverfolgungsbeamte ein, da die Holzfäller oft bewaffnet sind.

Der Kampf gegen den illegalen Holzeinschlag findet aber nicht nur im Norden Brasiliens, sondern weltweit statt, und es steht dabei viel auf dem Spiel. Wälder spielen eine wichtige Rolle für die Förderung der Biodiversität und wirken zudem durch Kohlenstoffspeicherung der globalen Erwärmung entgegen.

Außerdem sind sie Lebensraum für seltene Pflanzen und Tiere, lebenswichtige Ökosysteme und für Millionen von Menschen ästhetisch und wirtschaftlich wichtig, werden aber trotzdem schnell gerodet, oft zur Holzgewinnung und für landwirtschaftliche Zwecke.

Das World Resource Institute berichtet, dass „30 Prozent der weltweiten Waldfläche gerodet und weitere 20 Prozent degradiert worden sind. Der größte Teil des Restes ist fragmentiert, so dass nur noch etwa 15 Prozent intakt sind.“

Insgesamt tragen die Entwaldung und die damit verbundene Landschaftsdegradation rund 20 Prozent zu den weltweiten CO2-Emissionen bei und damit mehr als der globale Transportsektor.

In Brasilien beliefen sich die Waldverluste zwischen 2015 und 2016 einer Schätzung zufolge auf rund 800 000 Hektar. Im Norden sind die Tembé auf ihrem angestammten Land inzwischen in der Unterzahl gegenüber den Zugezogenen, die sich dem illegalen Holzeinschlag, der Wilderei und dem Drogenschmuggel widmen.

Durch die Guardian-Geräte und einige Wifi-Hotspots in entlegenen Gegenden können die Tembé besser auf diese Übergriffe reagieren.

Die Mischung aus Boots-on-the-ground-Aktivismus und cloudbasierter Technologie ist ein Modell, das die in San Francisco ansässige Rainforest Connection auch andernorts implementieren möchte, weshalb man auf der Suche nach neuen Finanzierungsmöglichkeiten und Partnern ist und weitere Projekte plant – darunter eine „Audio-Arche“ der weltweiten Regenwald-Geräuschkulissen.

Topher White, Geschäftsführer und Gründer von Rainforest Connection, sagt: „Wenn du die Bäume beschützen kannst, schützt du am Ende auch alles andere.“

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